Kalmar-Farösund 18.-19.06.2016

Der Wind hat nun endlich von Ost auf Südwest 4-7 Bft (Vorraussage) gedreht.
Um 10:00 gehts los. Ziel ist der Farösund  im Nordosten von Gotland. Alternativ könnten Byxelkrog an der Nordspitze Ölands oder Visby- Gotland angelaufen werden. Aber ich will den guten Wind auch ausnutzen und der Farösund soll als Absprung zum Baltikum dienen.

Mit einem Reff im Groß fahre ich los. Der Wind erreicht wohl doch in den Böen  die Stärke 7 und der Pinnenpilot meldet sich immer wieder zu Wort. Also 2.Reff. Jetzt ist er einverstanden und wir kommen gut voran.

Um 18:00 ist die Höhe Byxelkrog erreicht und der Wind lässt spürbar nach. Also weiter! Reffs raus, Klüver hoch und Kurs Farösund eingestellt. Das ist jetzt ein reiner Vorwindkurs. Der Großbaum ist mit der Bullentalje gesichert. Das Schiffchen rollt dann auch ganz schön mit zunehmendem Seegang. Mal sehen, was mein Rudergänger dazu sagt. Also Hut ab, er steuert wunderbar. Ich bin immer sprungbereit, brauche doch nur selten eingreifen.  Aber das Leder der Gaffelschuhe müsste mal gefettet werden. Das knarrt und knarzt, dass man sich auf einem alten Frachtsegler wähnt. Und das Geschirr muss auch besser gesichert werden. Das klappert ja fürchterlich.

Die Nächte sind lange hell hier im Norden. Bis Mitternacht kann ich den Kompaß noch ohne Beleuchtung ablesen.
Aber dann in der Dunkelheit heißt es gut aufpassen. Die Fähren Visby- Oskarshamn kreuzen meinen
Weg und ab und zu kommt auch ein Dampfer vorbei. Die Maschine ist für schnelle Ausweichmanöver  startbereit.

Mitten auf dem Teich sehe ich dann an Backbord ein grünes Licht. Keine Dampferlichter zu sehen. Schemenhaft schält sich auch schon der Umriss eines Seglers aus der Dunkelheit und der fährt direkt auf mich zu. Ich versuche noch vor ihm durchzukommen. Stimmt, ich bin ausweichpflichtig. Aber der Gegenspieler könnte doch einen Meter nachgeben. Nix da. Also werfe ich schnell die Bullentalje los und gehe in den Wind. Schreck in der Morgenstunde. Auf die Großen ist man gefasst und stolpert dann über den Maulwurfshügel.

Die Morgenstunden vergehen langsam, sehr langsam. Ich halte mich wach mit dem Lernen von englischen Vokabeln und zwar die, welche mir in den letzten Tagen bei der Unterhaltung fehlten. Viele Schweden sprechen gut  Englisch und es doch blamabel, wenn man da so rumholpert!

Kommt man in den Farösund, muss man auf den "Nackepall" und den "Swingrund" aufpassen. Schöne bildhafte Worte, aber das eine ist ne Untiefe und das andere sind viele große Steine, die da im Wege stünden.

Um 11:00 bin ich fest in der Farösund- Marina. Auf dem GPS stehen 131 NM. Gute Leistung Frieda!






Kalmar- Farösund







Kalmarsundbrücke

Burgruine Borgholm



Blä Jungfrun, Insel östlich von Oskarshamn

Svingrund

Aurgrund am Eingang zum Farösund


allein im Hafen Farösund bei Mondschein

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