Lounaranna - Haapsalu 01.07.2016

Um 05.30 gehe ich nun die 45 NM nach Haapsalu an. Es wird ein wunderschöner Tag ("wie Samt und Seide") und rausche bei leichtem Wind, alle 4 Segel oben, zumeist raumschots über den Kurs.

Der geht über die Suurstraße durchs Vänameer über die Fährstraße nach Rohukula und dann über Flachwasser, welches ausgetonnt ist nach Haapsalu Westmeri Sahisadam (sadam heißt Hafen).

Man könnte den Weg auch deutlich abkürzen, zwischen Inseln und Steinhaufen hindurch, aber das lasse ich lieber bleiben. Die estonischen Seekarten, ich habe die neueste Ausgabe, genieße ich mit Vorsicht. Gegenüber den schwedischen Karten, wo auch in der abgelegensten Schäre jedes Steinchen meter-genau eingezeichnet ist und auch die Tonnen da liegen, wo sie eingezeichnet sind, muß man sich hier umgewöhnen.
Die Tonnen sind meist nicht da, wo sie sein sollten, mindestens eine halbe Meile sollte man da einplanen, eine 2- oder 3-Meter-Linie gibt es nicht und innerhalb der 5- Meter- Linie ist auch Vorsicht angesagt. Die ehemaligen Militärgebiete sind soundso "weiße Flecken".
Die russischen Karten sollen besser sein. Aber die gibts erst in Tallin und dann brauche ich sie nicht mehr. Aber was solls, das übt alles ungemein. Eine Grundberührung hatte ich noch nicht.

In Haapsalu empfangen mich dann die deutschen Segler, die ich schon von Kuressaare her kenne. Das sind in der Mehrzahl deutsche Rentner, mit bestausgerüsteten Schiffen, Bavaria und Co. mit modernsten Rollreffvorrichtungen und Winschen... Die sind alle sehr nett und bewundern auch immer "das schöne Schiff", aber ich hab so manchmal den Eindruck, die halten mich und Frieda für ein bisschen "daneben". Damit kann ich gut leben...

Hier wird erstmal die Waschmaschine vollgefüllt, denn die 10t schwere Frieda bei Laune zu halten und mit den nötigen Wind- PS alleine zu versorgen, da kommt man schon mal ins schwitzen.


Louranna im Morgengrauen

Eingang zur Suurstraße, Leuchtturm Viirelaiid

Abendstimmung im Sadam

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